23 Februar 2010

Die Homöopathie und Ihre Mittel

Die Homöopathie ist für mich ein sehr gutes und durchdachtes Verfahren.

Eine Beantwortung von Fragen zu Beschwerden nach dem Motto:

"Haben Sie dafür ein Kügelchen ist fast immer nicht möglich. Denn in der Homöopathie kommt es auf Modalitäten an. Es gibt nicht Mittel gegen Krankheiten, sondern Mittel für Kranke mit den Symptomen in Ihrer GESAMTHEIT. Und genau das ist es, was diese Medizin ausmacht."

Als Beispiel hier einmal das Arzneimittelbild für das Mittel Pulsatilla, wie es in einer gängigen Materia Medica beschrieben wird:

Das homöopathische Mittel: Pulsatilla pratensis, wird aus der giftigen, unter Naturschutz stehenden Küchenschelle gewonnen. Zur Herstellung der Pulsatilla- Globuli wird die gesamte, in Blüte stehende, frische Pflanze benötigt.
Die Küchenschelle- manchmal auch als Kuhschelle bezeichnete Blume gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Ihre Blüten sind violett, glockenförmig und von silberweiß behaarten, feinen Blättern umgeben.

Pulsatilla gehört zu den Konstitutionsmitteln in der Homöopathie. Der Pulsatillapatient ist meist weiblich. Blonde Frauen mit heller Haut und blauen Augen reagieren besonders gut auf Pulsatilla.

Die klassischen Gemütssymptome einer Pulsatillapatientin werden mit Weinerlichkeit, zu Depressionen neigend und einer launischen, bis ins mimosenhafte gesteigerten Hypochondrie in der Materia Medica beschrieben. Auch eine Abneigung gegen das Alleine sein ist gehört zu den Leitsymptomen des Gemüts bei diesem Patiententyp.

Alle Beschwerden bessern sich im Freien und bei Bewegung. Trotz der Neigung zu Frostigkeit verschlimmern sich die Symptome bei Wärme.

Viele Patienten, bei denen Pulsatilla das erste Mittel der Wahl ist, verspüren wenig bis gar keinen Durst.

Pulsatilla ist oft bei folgenden Krankheiten angezeigt: Schnupfen, Husten und bei der gesamten weiteren Bandbreite an Krankheiten durch Kälte und Durchnässung. Denn Pulsatilla wirkt direkt auf alle Schleimhäute des Patienten.

Auch bei Problemen im Magen und Darmbereich entfaltet Pulsatilla eine hervorragende Wirkung. Die Entzündung der Magenschleimhaut, Völlegefühl, Druck auf dem Oberbauch, die Abneigung gegen alles Fettige- all diese Symptome führen zu Pulsatilla.
Anwendung findet dieses homöopathische Medikament auch bei Muskel- und Gelenkrheumatismus. Ebenso bei schmerzahften Entzündungen der Ohren.

Beim weiblichen Patienten wird Pulsatilla im Falle einer Sterilität, bei Wehenschwäche und bei Beschwerden im Klimakterium eingesetzt.

Die hier aufgeführten Anwendungsgebiete sind nur ein kleiner Ausschnitt aus den von Hahnemann aufgeführten 1153 Symptomen, die er der Pulsatilla zuordnete. Dieses reichhaltige Wirkungsspektrum macht Pulsatilla zu einem der gebräuchlichsten und wichtigsten Medikamente in der klassischen Homöopathie.

Im Krankheitsfall wird Pulsatilla meist in den Potenzen D6 bis D12 verabreicht.
Bis einschließlich der Potenz D3 ist Pulsatilla verschreibungspflichtig.

Eine Ausnahme bildet die Behandlung mit Pulsatilla als Konstitutionsmittel, hier werden auch sehr hohe Potenzen gegeben, allerdings in einem größerem zeitlichen Abstand.

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